Grenada; 31.01.2009

Freitag machten wir uns an einem völlig verregneten Tag auf nach Carriacou. In der Tyrell Bay verbrachten wir die Nacht.
Am nächsten Morgen holten wir den Anker um 7.30 Uhr ein. Wiedermal erwischte uns ein Squall. Mailin und ich haben uns schnell in den Salon zurückgezogen. Holger musste im Cockpit die Stellung halten.

(5 min. nach der Aufnahme fing es häftig an zu regnen und es folgten Böen mit 30kn)


Schnell war der Schauer aber vorbei und wir sind die 35 Seemeilen bis Grenada zügig durchgesegelt. 6-7 Knoten sind zu unserer durchschnittlichen Geschwindigkeit geworden.
Entlang der Westküste von Grenada segelten wir in den Hafen von St. George, der Hauptstadt von Grenada. Im Hafen entschieden wir uns, erst einmal zu ankern. Kaum war der Anker gefallen, wurden wir schon freudig von Björn und Eva von der Tatt av vinden empfangen. Wir verabredeten uns für den Nachmittag am Strand.
Auf Grenada fand die Grenada Sailing Week statt. Am Strand waren einige Stände aufgebaut und mit Livemusik wurde gefeiert.
Abends waren wir mit Eva und Björn in der Stadt essen. Die Kombüse blieb heute mal kalt.




Grenada; Sonntag 01.02.2009

Nach 2 Tagen klarte es endlich wieder auf und die Sonne ließ sich mal wieder blicken.
Wir machten uns einen entspannten Sonntag und sind etwas mit dem Schlauchboot durch den Hafen geschippert. Hier liegen wir sehr geschützt, mit deutlich weniger Wind. Endlich können wir auch mal trocken im Schlauchboot umherfahren.
Am Nachmittag machten wir uns daher auf den Weg zum Strand, um uns dort die Veranstaltungen anzusehen. Man hatte das Gefühl die ganze Insel hat sich am Strand versammelt. Mailin war nur am Staunen und hat ganz aufmerksam, den einheimischen Kindern beim Spielen zu gesehen. Es macht sich schon bemerkbar, dass Grenada zu den größeren Karibikinseln gehört. Den Einheimischen scheint es, finanziell sehr gut zu gehen. Besonders die Frauen sind sehr modisch gekleidet. Wir haben uns super wohl gefühlt zwischen den Einheimischen, die uns immer wieder freundlich anlachten.



Den Abend haben wir zusammen mit Eva und Björn beim Gläschen Wein ausklingen lassen.
Die beiden haben von Mailin noch eine kleine Deutschstunde erhalten. Inhalt: „Conni am Strand“ und „Rapunzel von den Gbr. Grimm“.

Grenada; Montag 02.02.2009

Um 10.00 Uhr verlegten wir in die Port Louis Yacht Marina, direkt neben dem Ankerplatz.Der Liegeplatz kostet 60 EC die Nacht. Beim Einklarieren haben wir nicht schlecht gestaunt als wir 120 EC bezahlen mußten.

Holger hat für den Nachmittag einen Termin mit einem Mechaniker. Wir hoffen wir können hier noch einige Arbeiten durchführen lassen.
Außerdem haben wir heute unseren neu erstandenen Windgenerator (KISS) abgeholt. Den wird Holger in den nächsten anbauen. Dadurch ersparen wir uns hoffentlich den tragbaren Generator. Der wurde in den letzten Wochen ganz ordentlich in Anspruch genommen; täglich 2-3 Std. (vorallem ist er sehr laut)

Grenada; Mittwoch 04.02.2009

Heute erkundeten wir die Insel mit einem Minibus. Mit dabei waren Eva und Björn von der Tatt av vinden. Um 9.00 Uhr ging es los.



Das Inselinnere wird landwirtschaftlich intensiv genutzt. Trotz der landwirtschaftlichen und touristischen Nutzung hat die Insel ihre Ursprünglichkeit nicht verloren.





Das Wahrzeichen der Gewürzinsel ist die Muskatnuss.

Unser Fahrer hat uns vieles über die Muskatnuss und ihrer Verwendung erzählt. Ihre Schale wird z.B. für Kosmetika wie Lippenstift und Nagellack verwendet.
Immer wieder hat er am Straßenrand angehalten und hat uns an Blättern, Baumrinde etc. riechen oder schmecken lassen.



Kennengelernt haben auch:

Zimt, Ingwer, Vanille, Gewürznelken, Koriander, Knoblauchbusch, Zitronengras, Kakaobohnen, Lorbeerblätter, Grapefruit, Sternfrucht.




In Grenville, der zweitgrößten Stadt von Grenada, besuchten wir die größte Muskatnussfabrik der Insel. Dort wurde uns alles über die Verarbeitung der Muskatnuss erklärt.
(durch den Hurrikan Ivan 2004 wurden viele Muskatnussbäume zerstört, was dazu führte, das viele der Fabriken schließen mussten).


















Zum Abschluss der Tour erfolgte noch eine Besichtigung von der Westerhall Rum Distillery (zur Freude von Holger). Am Ende des Rundganges gab es einen kleinen Verkaufsraum. Für die Südsee sollten wir erstmal ausreichend Rum haben.













Es war ein tolles Erlebnis und wir haben viel gelernt über die Gewürze und Früchte dieser schönen Insel.








Grenada; Donnerstag 05.02.2009

Heute war ein erfolgreicher Tag. Der Kiss Generator ist fertig montiert, wir mussten noch eine Verlängerung an unser Gestellt bauen, da die Flügel etwas länger sind als der Vorgänger. Ansonsten wäre er gegen die Wanten gestoßen.
Der Mechaniker konnte unsere defekte Leckölleitung für den Motor schweißen und wieder einbauen. Und viele andere Kleinigkeiten wurden erfolgreich beendet. So sollten wir gut für die Südsee gewappnet sein.


Grenada; Samstag 07.02.2009 - Independence Day!!!

Uns fällt auf, dass überall die Landesfarben gelb, grün und rot zu finden sind. Angemalte Häuser, wehende Wimpel oder auffälligen Kopfschmuck. Heute feiert Grenada 35ten Geburtstag seiner Unabhängigkeit. Da die Insel uns gut gefällt planen wir hierzubleiben und die Feierlichkeiten live mitzuerleben.
Am 07. Februar machen wir uns daher mit den Einheimischen auf zum großen Nationalstadion. Wir beobachten Militärparaden, hören der Rede vom Ministerpräsident zu.
Alles läuft sehr ruhig und ohne große Euphorie ab. Aber die Einheimischen schauen sichtlich stolz zu sein.Die Insel hat schon eine spannende Vergangenheit hinter sich: 1498 entdeckt Kolumbus Grenada. 1650 übernehmen französische Siedler aus Martinique im Tausch gegen Werkzeuge die Insel. Dies gefällt den einheimischen Kariben gar nicht und sie rebellieren gegen die neuen Besitzer. Vergebens. 1651 geben die letzten Indianer auf, indem sie sich gemeinsam von einer Klippe in den Freitod stürzen. Anschließend kämpfen Franzosen und Briten immer wieder um Grenada, bis es 1783 endgültig den Briten zufällt. Während der französischen Revolution folgt ein fünfzehnmonatiger Aufstand. Sklaven brandschatzen die gesamte Insel und töten nahezu alle britischen Siedler. Erst 1830 erholt Grenada sich wirtschaftlich, weil der Anbau von Muskatnüssen, dem heutigen Wahrzeichen Grenadas, und anderen Gewürzen - im wahrsten Sinne des Wortes - erste Früchte trägt. Somit dauert es letztendlich rund 400 Jahre bis Westindien seine erste Gewürzinsel beheimatet.





Für uns heißt es nun langsam Abschied nehmen von dieser schönen Insel mit den freundlichen Bewohnern.


Auf dem Markt decken wir uns mit frischen Obst und Gemüse ein. Schwer beladen geht es dann zurück zur Ohana. Nächstes Ziel heißt Bonaire.