Panama / Colon; Shelter Bay Marina 25.03. – 29.03.2009

Einen Stopp legen wir noch in der Bucht von Linton ein. Dort besuchen wir das einzige Restaurant. Es ist sehr einfach, der Besitzer Hans aber sehr freundlich. Kaum haben wir uns etwas zu essen bestellt, kommt plötzlich ein Tukan um die Ecke gehüpft. Wir glauben unseren Augen nicht. Ein wirklich hübscher Vogel. Mailin vergisst völlig ihr Essen und will nur noch den Vogel beobachten.
Der Ankerplatz hat viel Schwell und alle 3 schlafen wir daher nicht besonders gut und sind froh, wieder weiter zu fahren.
Wir holen ein letztes Mal den Anker ein. Es geht auf nach Colon in die Shelter Bay Marina.
Am Steg werden wir gleich von alten Bekannten begrüßt „Orono“ und „Crazy Maybe“. Sie informieren uns über die neuesten Auflagen bzgl. der Kanaldurchquerung und geben uns viele hilfreiche Tipps. Die Beste Nachricht ist, dass die Wartezeit zwischen 4-5 Tagen liegt.
Die Marina ist super nett. Mit Pool, Laundry und sehr freundlichen Mitarbeitern. Wir informieren erstmal unseren Agenten über unser Eintreffen.
Die nächsten Tage sind gefüllt mit Schiffsarbeiten, Großeinkauf, Wäsche waschen, Vorbereitung für die Kanalfahrt.
Unsere „Ohana“ wird vermessen. Ergebnis ist eigentlich nichts Neues; 47,7 Fuß hat sie.
Etwas zeitaufwendiger gestaltet sich die Suche nach den 3 zusätzlichen Line Handler. Ohne Line Handler könnten wir nämlich nicht durch den Kanal fahren. Vorgegeben werden diese und andere Regeln vom ACP, der Autoridad del Canal de Panama. Der Kanalverwaltung. Weitere Regeln besagen, dass jedes Schiff eine verschließbare Toilette, vier 38 Meter lange Leinen und eine elektrische Hupe an Bord haben muss. Außerdem muss dem Lotsen, der für die Kanalpassage an Bord kommt, eine warme Mahlzeit angeboten werden und die „Ohana“ muss mindestens acht Knoten fahren können( Zumindest auf dem Papier).
Wir erfahren unseren Termin von unserem Agenten per Telefon am Freitag. Am Sonntag 29.03. geht es für uns los. Am Samstag kommen wir alle nochmal ordentlich ins Schwitzen mit der Abarbeitung unserer to do Liste. Als es Mailin und mir zu warm wird, machen wir eine erfrischende Pause im Pool. Riesige Freude kommt bei Mailin auf, als wir am Pool die Jungs von „Pegasus“ treffen. Zum Glück sind die beiden dieses Mal nicht erkältet.
Täglich kommen immer mehr Bekannte in die Marina, um die Vorbereitungen für die Kanalfahrt zu treffen. Es ist ein reges Treiben auf den Stegen und erinnert uns von der Atmosphäre an Gibraltar.
Am Samstag ist unsere Ohana vollgeladen mit Lebensmitteln und Getränken für die nächsten 3 Monate. Die Beschaffung von Lebensmitteln für einen längeren Törn ist die schlimmste und anstrengendste Arbeit an Bord. Wir staunen immer wieder was wir alles auf unserer Ohana unterbringen können.

Shelter Bay Marina; Sonntag 29.03.2009

Heute um 16.00 Uhr soll es losgehen. Als Line Handler begleiten uns Waltraud und Udo aus Deutschland und Ernst von dem schwedischen Schiff „Blues“. Wir sind wirklich froh, dass wir so tolle Begleiter gefunden haben. Da wir zusammen mit der SY Blues durch den Kanal fahren werden, war es eine perfekte Lösung auch für Ernst.
Um 16.30 Uhr machen wir uns dann auf den Weg zum Ankerplatz vor dem Hafen Christobal.
Dort sollen wir auf den Lotsen warten, der uns durch den Kanal führt. Hier treffen wir auch unsere Freunde „Laika“ und „Blue Perl“ wieder, die uns alles Gute wünschen. Die beiden werden wir in den nächsten Tagen auf der anderen Seite wiedersehen.
Der Lotse kündigt sich über Funk für 18.00 Uhr an. Um 18.30 Uhr steigt er dann auf unser Schiff. Wir gehen zusammen mit dem Australier Frank im Päckchen durch den Kanal. Kurz vor der Einfahrt leinen wir uns an ihnen fest.
Wir fahren in die erste Schleuse, es ist mittlerweile 20.00 Uhr. Die bekannten Affenfäuste werden runter geworfen. Udo und Ernst befestigen die Leinen.
Alle schauen wir gespannt zu, wie sich die Tore schließen „ das war der Atlantik“. Danach strömt langsam das Wasser rein. Auch bei Mailin ist nicht an Schlaf zu denken. Zu spannend sind die ganzen Leute, Lichter und vor allem die kleinen Lokomotiven, die die großen Schiffe vor uns durch den Kanal ziehen.
Unser Lotse ist sehr nett und kompetent. Wir fühlen uns bei ihm gut aufgehoben. So einige Male werden wir durch den Strom in Richtung Kanalwand gedrängt. Da wir den Motor nutzen müssen, versucht Holger entsprechend gegen zu steuern.
Im Ganzen durchlaufen wir die ersten drei Schleusen locker und entspannt. Zusammen unserem australischen Schiffsnachbarn an der Backbordseite haben wir viel Spaß. Nach dem Verlassen der dritten Schleuse lösen wir unser Päckchen auf. Um 22.30 Uhr erreichen wir die Boje im Gatun See, an der wir zusammen mit der Blues (damit Ernst wieder zu seiner Frau und Freunden kann) anlegen. Unser Lotse wird mit den anderen Lotsen wieder abgeholt.
Beim Cuba Libre im Cockpit reden wir nochmal über die Erlebnisse und hören dabei die Brüllaffen. Schon erstaunlich wie laut das Brüllen ist. Morgens um 01.00 Uhr fallen wir dann alle müde in unsere Kojen.
Montag um 8.30 Uhr kommt der nächste Lotse zu uns an Bord und führt uns durch die Inselwelt des Gatun Stausees (Banana Channel). Die Inseln sind mit dichtem Urwald bewachsen. Holger ist der einzige von uns, der ein Krokodil sieht. Mailin unterhält in der Zwischenzeit den Lotsen mit Legosteinen. Sie baut für ihn ein Containerschiff und Tankschiff nach dem anderen.
Gegen 12.30 Uhr erreichen wir die drei Schleusen, die uns zum Pazifik führen. Alles klappt super, Udo und Ernst sind ein eingespieltes Team. Nach der letzten Schleuse können wir es kaum glauben „Wir sind im Pazifik“. Nun noch unter der imposanten Brücke „Bridge of the America“ durch. Wir sind fasziniert und erleichtert, dass wir alles so gut überstanden haben.
Gleich hinter der Brücke liegt der Balboa Yachthafen. Dort legen wir an der Tankstation an und verabschieden uns von Udo und Waltraud die zur Shelter Bay zurückfahren. Hier können wir auch gleich unsere geliehenen Autoreifen und Leinen für den Agenten lassen.
Dann fahren wir alleine weiter bis zum Flamingo Yachthafen vor dem wir unseren Anker werfen.
Holger prüft erstmal ob uns jemand geschrieben hat. Wir freuen uns über die Nachricht, dass unser Paket aus Deutschland schon da ist. Am nächsten Morgen machen wir uns dann auch gleich auf den Weg um es abzuholen. Wir mieten uns ein Taxi für 3 Stunden und erledigen so gleich alles nötige mit auf dem Weg. U.a. die Bestellung von unserem neuen Schlauchboot. Mit unserem neuen 10ft.Caribe mit 15 PS Außenborder können wir nun endlich mal längere Strecken zurücklegen und bleiben vor allem Trocken.
Der Nachmittag ist für uns alle dann wie Ostern und Weihnachten zusammen. Erst stürzen wir uns alle auf das Paket aus Deutschland, dann holt Holger unser neues Schlauchboot ab.
Jetzt warten wir nur noch auf Wind um nach Galapagos zu kommen. Z.Zt. ist es extrem Windstill. Da wir keine Lust haben die 1.000 sm zu motoren, warten wir noch etwas ab und überlegen, ein paar Tage auf den Las Perlas zu bleiben.
Im Moment zieht es so aus, dass wir am Mittwoch 08.04. zu den Las Perlas fahren. Bis dahin sind Mailin und ich fleißig am Basteln für die Osterdekoration. Jeden Tag fragt sie, wann der Osterhase kommt, um die Eier zu verstecken.

Fotogalerie San Blas

Unser Besuch im Dorf "Niadup" in den Devil Cays;































































BBQ am Strand von "Coco Bandero";































Coco Bandero, unser absolutes Highlight;




















San Blas Inseln; Kuna Yala 14.03. – 24.03.

Am Samstag den 14.03. erreichen wir die Insel „Niadup“ die zu den Devel Cays gehört.
Hier wird uns erst richtig bewusst „ wir sind in Panama“. Der Pazifik ist nicht mehr weit. Insgesamt sind wir von Grenada 1.000 Meilen bis hierher gesegelt. Wir können es noch gar nicht glauben.
An der nordöstlichen Küste von Panama befindet sich das San Blas Archipel – Heimat der Kunas. Der größte Teil der Kunas lebt auf etwa 50 der 340 Inseln. Die Kunas beschäftigen sich in alter Tradition mit Fischfang und der Herstellung der bekannten, bunten Molas. Bis zu 6 Monate arbeiten die Kuna Frauen an den Teils reichverzierten Molas.
Die Männer fahren früh morgens mit ihren Booten „Ulu“ ans Festland Panamas und ernten Bananen und Zuckerrohr. Der Chef des Dorfes achtet sehr darauf, dass die Tradition beibehalten wird.
Die Insel „Niadup“ soll zu den noch sehr ursprünglichen und traditionellen Inseln gehören.
Tatsächlich beobachtet Holger früh morgens um 6.30 Uhr die ersten Kuna Männer, wie sie in ihren „Ulus“ ans Festland fahren.
Wir machen unser Schlauchboot klar und fahren zur Inseln um das Dorf zu besuchen. An einem provisorischen Steg werden wir schon von einigen Männern und Kindern erwartet. Neugierig werden wir beobachtet. Der Empfang ist zurückhaltend aber freundlich. Zu unserer Überraschung war die 1. Frage „wollt ihr Molas kaufen“. Wir antworteten mit vielleicht und wurden anschließend direkt zum Chef vom Dorf geführt.
Mailin wurde gleich von den mehren Kuna Kindern umlagert und bei der Hand genommen. Ihre blonden Haare und die blauen Augen waren wieder mal ein Anziehungspunkt.
Im Gemeindehaus vom Dorf wurde erstmal mit dem „Big Boss“ alleine gesprochen, dann durften auch wir eintreten. Schon aufregend. Für unseren Besuch durften wir dann dem Chef 5 US Dollar zahlen.
Uns wurde gesagt, wie sollten noch einen Moment warten. Dann kamen alle Frauen und Mädchen aus dem Dorf ins Gemeindehaus um uns ihre Molas vorzuführen. Wir sahen plötzlich nur noch Molas, Haarbänder und Armbänder. Mit 3 Molas verließen wir die Hütte.
Danach kam die Führung durch das Dorf. Mailin wurde immer wieder neugierig beäugt und angefasst. Mit ihrem blonden Haar fiel sie hier mal wieder aus der Reihe.
Es gibt sogar eine Hütte in der die Einwohner Lebensmittel und Getränke kaufen können. Wir kauften uns dort eine kühle Cola.
Die Kunas leben recht einfach in Bambushütten. Ihr einziges Möbelstück ist die Hängematte.
Nach dem Rundgang werden wir zu unseren Schlauchbooten zurück geführt und freundlich verabschiedet.
Danach machen wir uns auf zu den Coco Bandero Inseln. Hier ankern wir zwischen traumhaft schönen Palmeninseln. Mit strahlend weißen und feinen Sandstrand. Nur wenige Segelschiffe liegen. Wir lernen die Australier Nik und Melissa mit ihrem Sohn Benjamin (2,5 Jahre) kennen. Mailin versteht sich auf anhieb mit ihm und wendet gleich ihre gelernten Englischbegriffe an. Jeden Tag löchert sie uns mit ihren Fragen, wie die Sachen auf Englisch heißen.
Nik bietet an mit der Harpune Fische zu fangen und am Abend ein BBQ zu machen. Er bringt tatsächlich eine Handvoll Fische mit. Zusammen mit „Laika“ genießen wir mit Lagerfeuer und leckerem Essen das tolle Umfeld.
Mailin genießt es den ganzen Tag am Strand zu buddeln und immer wieder ins Wasser zu springen. Beim Schnorcheln entdecken wir große Rochen, Trompetenfische, tolle Korallen an den viele kleine bunte Fische knappern.
Am vorletzten Abend kommt dann auch die „Blue Perl“. Holger nutzt die Gelegenheit und lässt sich am Strand von Carola die Haare schneiden.
Dann geht es weiter nach Lemmon Cays. Die Inseln sind bewohnt. Es gibt einen kleinen Landen (Bambushütte) in der Kuna Brot und kleine Mengen an Lebensmittel angeboten werden.
Man merkt, je nördlicher man kommt, umso so touristischer wird es. Die Anzahl der Segelschiffe hat auch entsprechend zu genommen.
Die San Blas Inseln waren ein krönender Abschluss von der Karibik. Sie waren unser persönliches Highlight. Dicht gefolgt von Los Rogues und Cartagena.