Kolumbien – Cartagena; ab 03.03.2009

Am Dienstag den 03.03. erreichen wir um 11.00 Uhr die Einfahrt von Cartagena. Der Anblick erinnert uns an die Skyline von New York. Endlich mal wieder eine Großstadt. Vor der Einfahrt wird es nochmal spannend. 2 Tonnen markieren eine Untiefe. Bei recht starkem Wind und einer Wellenhöhe von ½ Meter fahren wir langsam zwischen den beiden Tonnen durch. 1 Meter zeigt uns der Tiefenmesser. Dann haben wir es geschafft. Zusammen mit „Laika“ werfen wir den Anker direkt vor dem Nautica Club.
Da ruft uns auch schon über Funk Manfred vom Transocean Verein. Er kümmert sich um unsere Einklarierung. Es wird empfohlen hier in Kolumbien einen Agent dafür zu nehmen.
Holger macht also das Schlauchboot klar und fährt rüber ans Land, um sich mit Manfred zu treffen. Am Ende nimmt er für seine Dienste 70 US $. Danach halten wir alle 3 erstmal einen langen Mittagsschlaf.
Abends treffen wir uns mit „Laika“. Bei einer Pizza lassen wir den Tag in Ruhe ausklingen.
Die Nacht schlafen wir alle tief und fest. Dank der Zeitumstellung haben wir sogar 1 Stunde mehr.

Cartagena; 04.03. Stadtbummel

Holger fährt erstmal zur Werft um zu klären, ob wir hier an Land gehen können. In der Karibik wurden die Schiffsarbeiten bisher immer sehr teuer angeboten. Aber unser Unterwasserschiff muss unbedingt gemacht werden. Mailin gönnt sich nach dem Frühstück erstmal ein ausgiebiges Bad im Cockpit.
Mittags laden wir „Laika“ zu einem gemeinsamen Thunfisch Essen ein und verabreden uns für den Abend. In Curacao hatten wir Mailin eine Party versprochen, wenn wir Cartagena erreicht haben. Das hat sie natürlich nicht vergessen. Spontan machen wir daraus eine Eiscremeparty. Als es los gehen soll, macht sie sich besonders hübsch im Partykleid und mit Handtäschchen.
Mit dem Taxi fahren wir dann gemeinsam in die Stadt. Das Preisniveau ist hier sehr niedrig.
Im Restaurant kann man ein Steak für 6 Euro bekommen. Klar, dass da die Kombüse häufiger Mal kalt bleibt. Die Lebensmittelauswahl im Supermarkt ist dafür geringer und die Preise ungefähr wie in Deutschland.
Wir schlendern durch die Altstadt und sind begeistert von dem alten Kolonialstil. Die Stadt strahlt eine besondere Atmosphäre aus.
Das komplett ummauerte alte Stadtzentrum mit Festungsring und dem Stadtteil Centro mit der Kathedrale und zahllosen Palästen im andalusischen Stil wurde 1959 zum nationalen Kulturerbe erklärt und ist seit 1984 UNESCO Weltkulturerbe.
Auf dem „Plaza de la paz“ lassen wir ein Portrait von Mailin zeichnen. Ein Geschenk von „Laika“ an uns. Danach gibt es wie versprochen ein großes Eis für Mailin.
Im Parque de Bolivar erleben wir eine Tanzaufführung. Die rhythmische Musik wird mit selbstgebauten Instrumenten live dazu gespielt.
Mailin schaut ganz fasziniert zu und versucht noch am nächsten Tag die Tanzschritte nach zu machen.

Cartagena; 05.03. heute geht unsere Ohana ans Land

Um 8.00 Uhr haben wir einen Termin bei der Werft. Das letzte Stück zur Ferroalquimar Werft ist nicht ohne. Es gibt dort einige Untiefen. Daher nehmen sich viele Segler einen Lotsen. Aber selbst dann kann es passieren, dass sie sich im Schlamm fest fahren, wie wir im nach hinein erfahren haben.
Punkt 8.00 Uhr erreichen wir ohne Grundberührung die Werft und fahren in das Becken für den Travel Lift. Dort müssen erstmal die Achterstagen und der Windgenerator abgebaut werden, da der Lift zu klein für unsere Ohana ist.
Dann warten wir geschlagene 3 Stunden in der kolumbianischen Hitze bis wir endlich aus dem Wasser gehoben werden. Ein Mitarbeiter springt tatsächlich ins Becken, um die Gurte vom Lift zu kontrollieren.
Holger handelt in dieser Zeit mit Pedro den Preis für die zu durchzuführenden Arbeiten aus. Da Pedro nur spanisch ist es nicht ganz so einfach. Am Ende haben wir einen vernünftigen Preis vereinbart.
Neben einem neuen Unterwasseranstrich, Gelcoatarbeiten und Politur werden noch die Lichtmaschinen überprüft und es gibt neue Ventile.
Um 11.00 Uhr wird die Ohana dann endlich an Land gebracht. Kaum haben sie den Platz erreicht, wird der Motor vom Travel Lift ausgemacht und es heißt „Mittagspause“. Wir können es kaum glauben. Da stehen wir in der Mittagshitze und können nicht auf unser Schiff. Schnell wird eine Leiter besorgt, damit wir wenigstens Geld und etwas zu Trinken vom Schiff holen können.
Zum Glück bietet uns Donna von dem australischen Katamaran an, mit ihr zum nächsten Einkaufzentrum zu fahren. Zusammen mit ihren Kindern Heide (7 Jahre) und Peter (10 Jahre) entfliehen wir der Hitze und gehen etwas shoppen. Holger muss die Stellung halten.
Wir hoffen, dass alle Arbeiten vom Schiff bis zum Samstag erledigt sind. Das Werftgelände liegt schon sehr weit außerhalb vom Zentrum und ist zudem ziemlich staubig, dreckig und laut.

Samstag; 07.03. Unsere Ohana geht wieder ins Wasser

Auch wenn Pedros Leute nicht wirklich gebummelt haben, haben sie die Arbeiten leider nicht ganz geschafft. Um 13.00 Uhr holt der Travel Lift die Ohana ab.
Im Becken versuchen seine Leute bis zur letzten Minuten die Arbeiten zu beenden. Dafür springen sie auch ins Wasser, um den Rumpf zu säubern. Drinnen und draußen wird wie verrückt gearbeitet. Um 16.30 Uhr sind sie dann alle von Bord. Wir spritzen das ganze Deck nochmal mit Wasser ab. Es hat sich ordentlich Dreck in der kurzen Zeit angesammelt. Um 17.00 Uhr können wir uns dann endlich wieder auf den Weg zum Nautico Club machen. Wir haben genug von Hitze, Staub, Dreck und Lärm.
Unsere Freunde von der Laika warten schon auf uns. Müde werfen wir um 18.00 Uhr den Anker in der ruhigen, luftigen Bucht vor dem Nautico Club. Schnell noch eine Dusche im Cockpit um den Schmutz an uns abzuspülen, dann fallen wir alle 3 erschöpft in unsere Kojen.
Leider konnten nicht alle Arbeiten beendet werde, somit werden die Leute von Pedro am Dienstag nochmal zu uns aufs Schiff kommen.

Sonntag; 08.03. eine Kutschfahrt durch die historische Altstadt

Nach dem Frühstück besuchen wir die Burg „Castillo de San Felipe de Barajas“. Wir nehmen an einer Führung teil und lernen viel über die damals geführten Kämpfe.
Nachmittags machen wir Mailin eine Freude und fahren mit der Pferdekutsche durch die historische Altstadt. Im Anschluss suchen wir uns ein traditionelles Restaurant und bestellen uns ein Steak. Darauf haben wir uns alle den ganzen Tag gefreut.

Cartagena; 09.03. – 13.03.

Die Nutzung der Waschmaschine ist zu meiner großen Freude sehr günstig. Ich suche alles an schmutziger Wäsche an Bord zusammen, gebe sie ab und erhalte sie gewaschen und getrocknet wieder. Herrlich!!
Holger kümmert sich um die letzten Arbeiten an Schiff.
Wir planen am Freitag weiter nach San Blas zu segeln. Da es dort keine Einkaufsmöglichkeiten gibt, decken wir uns für die nächsten 2 Wochen mit Wasser und Lebensmitteln ein.
Die letzten Tage genießen wir die nette Atmosphäre dieser schönen Kolonialstadt. Nebenbei tauschen wir mit anderen Seglern Tipps und Erfahrungen bzgl. der San Blas Inseln aus. Insgesamt gibt es 340 Stück davon, die entlang der Küste von Panama liegen.

Curacao – Cartagena; 28.02. – 03.03.2009

Am 28.02. machen wir uns morgens um 7.00 Uhr zusammen mit „Laika“ auf den Weg nach Cartagena. Einige sagen, dass die Strecke Curacao – Cartagena zu den 5. schwierigsten Segelstrecken der Welt gehören soll, andere sagen, dass sie neben der Biskaya die 2. schwierigste sei. Daher hatten wir uns die Wettervorhersage ganz genau angesehen und sind gespannt was uns so erwartet.
Als wir aus der Bucht „Spanish Water“ raus fahren, verabschiedet uns ein Schwarm Flamingos.
Wir setzten unsere beiden Genuas und schaffen damit unsere 7-8 Knoten Fahrt.
Leider haben wir keinen stetigen achterlichen Wind, wie wir gehofft hatten und müssen daher häufiger als uns lieb ist die Segel wechseln (auch nachts).
Die Erkältung, die nun auch Holger und mich erwischt hat, macht die Sache auch nicht leichter. Frank von der „Laika“ gibt uns den Tipp mit dem Zwiebel Honig Saft. Den haben wir dann den ersten Tag fleißig getrunken und die Erkältung hielt sich zum Glück in Grenzen.
Holger testet nochmal sein Anglerglück aufs Neue. Und tatsächlich fängt er einen schönen Thunfisch. Mit ca. 4 Kilo ein ganz ordentlicher Fang.
Mit „Laika“ sind wir im regelmäßigen Funkkontakt und schaffen es sogar, die gesamte Strecke in Sichtweite zu bleiben.
Der Wind pustet schon recht ordentlich. Zeitweise haben wir bis zu 35 Knoten Wind und eine Wellenhöhe von 3-4 Metern, in unangenehm kurzen Abständen.
Abschließend war es unsere anstrengendste Segelstrecke, die wir bisher gesegelt sind. Mailin hat von alledem nichts mitbekommen und immer für gute Laune an Bord gesorgt. Die Erkältung war bei ihr schnell vergessen (wir hoffen sie hat daraus gelernt und lässt sich nicht mehr so schnell von den Jungs küssen).

ABC Inseln: Bonaire und Curacao; 20.02. - 28.02.2009

Bonaire; Kralendijk

Morgens um 9.00 Uhr machen wir an einer der Bojen in der Bucht von
Bonaire fest.
Für 10 US Dollar liegen wir hier gut geschützt und sehr zentral.
Bonaire soll das 3. beste Tauchrevier der Welt sein (Curacoa das 2.
Schönste). Überall sieht man daher die Segler mit Tauchausrüstung direkt
vom Schiff aus ins Wasser springen.
Wir schnappen unsere Schnorchelausrüstung uns springen ins Wasser.
Direkt unter unserer Ohana tummeln sich viele bunte Fische. Wir fühlen
uns wie in einem Aquarium.
Holger nutzt das klare Wasser, um den Rumpf etwas von dem Bewuchs zu
säubern. Die Fische freuen sich über die Nahrung, die auf sie herab
rieselt.
Im Supermarkt freuen wir uns über den holländischen Einfluss. Endlich
mal wieder Lakritz, Chips, leckeren Käse und Aufschnitt zu
erschwinglichen Preisen. Wir kaufen so viel wir tragen können. Die
Preise sind im Durschnitt wir in Deutschland. Alles andere ist
allerdings sehr teuer z.B. Internet für 10 min kosten stolze 10 US
Dollar.
Am Sonntag den 22.02. ist Karneval. Das müssen wir uns natürlich
ansehen. Mit lauter Musik zieht der Zug mit buntgeschmückten Wagen
durch die Hauptstraße. Die ganze Insel scheint sich hier versammelt zu
haben, um zu feiern.
Wir treffen hier die Kanadier Fiona und Don von der "Fido" sowie Gordon von der "Equinox".
Am Ende lernen wir noch die Engländer Amanda und Jason mit ihren beiden
Kindern Louis 2 Jahre und Jean Jaque 4,5 Jahre kennen. Mit ihrem
Katamaran "Pegasus" planen sie Mitte März in den Pazifik zu segeln. Nach
ein paar Sundowner-Drinks gibt Mailin ihren neuen (erkälteten) Freuden
einen Abschiedskuß, hoffentlich hat das keine Folgen…

In Cartagena wollen wir uns wieder treffen.



























































Curacao; Spanisch Water

Nach einer sehr zügigen Überfahrt erreichen wir die Bucht Spanish Water.
Die Einfahrt führt sehr weit ins Innere und ist sehr eng und ungemütlich
zu befahren. Häufig gibt es flache Stellen sowie Surfer und Optimisten
die Rechts und Links an einem vorbei schießen.
Das Centrum Willemstad ist nett mit seiner holländischen Optik. Es gibt
nette Einkaufstraßen mit bekannter Designermode.
Wir nutzen den kostenlosen Bustransfer vom Hafen zum nächsten Supermarkt
und decken uns nochmal mit all den netten Leckereien ein.
In der Bucht treffen wir auch die schweizer Yacht "Laika" mit Rita und
Frank wieder, die wir bereits aus Las Palmas kennen. Wir verabreden uns
gemeinsam nach Cartagena zu segeln.
Am Donnerstag rüsten wir uns für 3 Tage Passatsegeln und ziehen schon
mal die 2. Genua auf. Vorher muss noch alles sicher verstaut werden und
Spiel-und Bastelsachen werden für die folgenden 3 Tage bereitgelegt.
Wir freuen uns sehr auf die Stadt Cartagena, die zu den schönsten
Städten Südamerikas gehören soll.