September 2008

Am 01 September wechselten wir zu der gegenüber liegenden Marina Salinas. Wir haben festgestellt, dass unsere Zylinderkopfdichtung ausgetauscht werden muss. Da diese erst bestellt werden musste, gingen wir davon aus, dass wir längern bleiben müssen.
Die Marina hat dieses Jahr eröffnet. Uns hatte die Marina einen deutlich günstiger Preis gemacht.













Die Reparaturen nehmen kein Ende. Kaum haben wir einen Punkt der To Do Liste abgearbeitet, kommt wieder etwas dazu. Holger läuft sich die Hacken nach Ersatzteilen wund.
Noch haben wir die Hoffnung nicht aufgegeben, dass wir am Montag spätestens Dienstag nächster Woche loskommen. Bis zum 23. September wollten wir gerne Gran Canaria erreicht haben.








Für unsere Lütte dagegen war es eine sehr ereignisreiche Zeit. Seit Ende August kann unsere Kleine mit ihren Schwimmflügeln „alleine“ im tiefen Wasser schwimmen. Sie ist eine richtige Wasserratte geworden und gar nicht mehr aus dem Wasser zu bekommen.
Auch ihr Töpfchen findet sie nun mittlerweile klasse.













In der Marina haben wir auch das norwegische Paar Eva und Bjorn mit ihrem Schiff Tatt av vinden kennen gelernt. Die beiden werden auch mit der ARC über den Atlantic segeln.
Nach Aussage der beiden stehen die Norweger mit 14 Schiffen an 2 Stelle von den ARC Teilnehmern (Gesamte Anzahl 225 Schiffe) wir Deutschen folgen an 3 Stelle mit 13 Schiffen. Die Engländer stehen an der Spitze. Fanden wir schon interessant.

08. September 2008

Juuhuu! Die Zylinderkopfdichtung ist ausgetauscht worden und wir haben auch noch unser größtes Problem und Sorgenkind „die Elektrik“ endlich klären können. Der Ärger der in Barcelona anfing hat nun endlich ein Ende. Nach neuen Batterien und neuem Ladegerät haben wir den Fehler nun entdeckt. Holger ist fleißig dabei alle Kontakte zu reinigen.

Nun warten wir auf günstiges Wetter, dann soll es endlich weitergehen. Gute 5 Wochen Torrevieja reichen uns.

10. September

Um 12.00 Uhr haben wir die Leinen losgemacht. Leider mußten wir die gesamte Strecke bis Cartagena motoren. Um 20.00 Uhr erreichten wir dann die Marina Real Club de Regatas. Cordula und Andreas haben uns am Steg in Empfang genommen. Cartagena ist eine nette kleine Stadt mit viel Kultur. Die Marina ist mit 16,50 Euro für den Liegeplatz sehr günstig.











Der Wind sieht für die nächsten beiden Tage so optimal aus, dass wir planen direkt nach Gibraltar zu fahren.


In Cartagena haben wir am Freitag den 12. September um 9.00 Uhr abgelegt.

Viele Fischerboote und ein ordentliches Geschaukel haben die erste Nacht sehr unruhig werden lassen. Dadurch haben wir alle 3 nicht so viel Schlaf bekommen. Die zweite Nacht war dafür umso ruhiger. Tagsüber haben viele Delfine gesehen, welches eine willkommene Abwechslung für uns alle war.
Cordula und Andreas sind mit uns von Cartagena aufgebrochen. Wir sind alle 2 Std. über Funk in Kontakt geblieben. So wurden die neuesten Windstärken und Segelstellungen ausgetauscht.

60 Seemeilen vor Gibraltar wurden wir von der Starken Meeresströmung überrascht. Gehört haben wir schon viel davon, dass wir dadurch aber fast 2 Knoten langsamer wurden, damit hätten wir nicht gerechnet.

Nach 56 Stunden und ca. 240 Seemeilen erreichten wir die Marina Bay von Gibraltar (Sonntag 17.00 Uhr). Trotz Reservierung mussten wir auf unseren endgültigen Liegeplatz warten. Um 19.00 Uhr sind wir dann endlich erschöpft angekommen.

„The Rock“ , der Traum vieler Fahrtensegler. Daher herrscht hier im Hafen eine besondere Atmosphäre. Jeden Tag lernen wir neue Segler kennen die über den Atlantik segeln wollen, mit oder auch ohne die ARC.















Die Stadt ist sehr englisch geprägt. Es gibt eine lange Einkaufsstraße und vor allem alles, was das Seemannsherz gegehrt. Auch wir decken uns erstmal ordentlich mit Ersatzteilen ein, die hier deutlich günstiger sind. U. a. auch einen neuen Windgenerator.


Im Hafen treffen wir alte Bekannte wieder; Anna und Franz sowie die Norweger Björn und Eva. Eine holländische Familie haben wir auch kennen gelernt, sie wird so wie wir mit der ARC über den Atlantik segeln. Die Kinder sind 2,5 Jahre und 5 Jahre alt.

24. September
Alle 4 Einspritzdrüsen wurden gewechselt. Der Motor läuft jetzt deutlich runder.

25. September
Heute Morgen haben wir erstmal Diesel gebunkert. Man muss aufpassen, dass man den Preis bei der Tankstelle vorher aushandelt. Sonst bekommt man den teureren Preis berechnet. Wir haben für 80 Cent/ Liter bezahlt. Was schon sehr günstig ist. Andere dagegen 1,05 Euro.

Natürlich haben wir auch eine Tour auf den Berg zu den Affen gemacht. Mailin hat mit Begeisterung die Affen gefüttert.

Die „Straße von Gibraltar“. Das Tor zum Mittelmeer ist schmal, an der engsten Stelle liegen Europa und Afrika nicht weiter als 8 Meilen auseinander. Der Affenfelsen von Gibraltar findet sein mächtiges Gegenstück auf der marokkanischen Seite mit 840 m Höhe; bekannt als die Säulen des Herakles.

Die Gezeitenströme sind hier besonders wirksam und wir sind fleißig dabei uns darüber zu informieren und gespannt, was uns erwartet.
Ab dem 29. September sieht das Wetter gut für die Überfahrt nach Gran Canaria aus.

30. September - 04. Oktober Lanzarote
JUHUU, wir haben Lanzarote erreicht.
Am Dienstag den 30. September sind wir zusammen mit 3 weiteren Booten, Tatt av vinden, Sea Walk und Aphrodite morgens um 7.00 Uhr gestartet. Anna und Franz von der Scorpio haben uns von Steg aus verabschiedet.

Die Straße von Gibraltar war ein aufregendes Erlebnis. Da wir sehr weit in der Mitte gesegelt sind, machte sich der Strom sehr stark bemerkbar, wir hatten ihn einige Stunden gegen an.
Trotzdem sind wir unsere 10 Knoten gefahren mit stetigem Wind von Backbord.

Nachdem wir die Straße durchquert hatten, sind wir ein kurzes Stück entlang der marokkanischen Küste gesegelt. Danach nahmen wir den direkten Kurs auf La Graciosa auf.
Als wir den Atlantik erreicht hatten, wollten wir Neptun milde stimmen und gaben ihm ein Glas Metaxa. Der schien ihm geschmeckt zu haben, denn wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Die Wellen waren zwar hoch (Zwischen 2 und 5 Meter) trotzdem war es angenehm zu segeln. Mit stetigem Wind von hinten, konnten wir tatsächlich 4 Tage am Stück segeln und haben erst kurz vor der Marina Rubicon / Lanzarote den Motor angemacht um im hellen den Hafen zu erreichen.

Es lief wirklich sehr gut. Die Lütte fühlte sich wohl und war quickfidel. Wir hatten regelmäßigen Kontakt zu den anderen Booten. Ab dem Zweiten Tag waren die anderen Boote außer Sichtweite, über Funkt konnten wir aber weiterhin ihre Position verfolgen. Das gab uns ein gutes Gefühl und war zudem eine angenehme Abwechslung von der täglichen Routine.

Die Nachtwachen teilten wir uns im 2 – 3 Std. Takt, die wir uns mit Nintendo spielen und DVD’s etwas angenehmer gestalteten. Der Schlaf viel uns allen durch die Wellen nicht ganz so leicht und der Schlafmangel machte sich nach 3 Tagen doch schon sehr bemerkbar. Nur Mailin schien das Schaukeln überhaupt nichts auszumachen und hielt uns weiterhin auf Trapp.

In der 2ten Nacht kam plötzlich ein heftiger Sturm auf mit über 30 Knoten. Unsere Ohana ging in eine ordentliche Schräglage. Unser Passatbaum tauchte für einen Moment ins Wasser, so dass wir die Befürchtung hatten, er könnte davon Schaden nehmen. Nach leichter Kursänderung ließ der Wind nach ca. 2 Std. etwas nach. Dieses sollte zum Glück ein einmaliges Erlebnis bleiben. Danach konnten wir mit stetigen 15-20 Knoten weiter gesegelt.
Einen Schaden mussten wir leider doch hinnehmen; unser Blister ist uns leider am 3 Tag zerrissen. Was sehr schade war, da es ein schnelles und angenehmes segeln ermöglichte.

Nach 4 Tagen, Samstag den 04. Oktober, konnten wir nachmittags das erste Mal nach dem Ablegen in Gibraltar Land sehen. Wir erreichten die Marina Rubicon im Süden von Lanzarote um 20.30 Uhr und waren überglücklich. Etwa 1 Stunde später trafen auch Björn und Eva von der Tat av vinden ein. Unser Wiedersehen feierten wir erstmal mit einem Glas Wein und tauschten unsere Erlebnisse aus.
Eine weitere Überraschung traf am Sonntag ein. Morgens ums 9.00 Uhr lag plötzlich die Sea Walk hinter uns. Zur großen Freude von Mailin, die gleich ganz aufgeregt nach Kaiti und Alec fragte. Die Sea Walk lud uns alle spontan zu einem ausgiebigen Brunch ein, der sich bis zum Nachmittag hinzog.

Zurückblickend war es eine interessante, aufregende und anstrengende Zeit. Vor allem aber war es eine gute Übung für die Überfahrt in die Karibik. Jetzt wissen wir, dass wir für die ARC bereit sind. (besser gesagt Holger).

10. Oktober
Die Marina auf Lanzarote gefällt uns so gut, dass wir gerne etwas länger bleiben wollen. Auf jeden Fall bis zum 15. Oktober. Danach geht es dann direkt nach Gran Kanaria.